Goodbye 2017 – Mein ganz persönlicher Jahresrückblick
Was für ein wilder Ritt warst Du! Ich kann es noch gar nicht richtig verarbeiten, dass der letzte Tag des Jahres 2017 gestern verstrichen ist. Der letzte Tag des Geburtsjahres meines Mädchens.
Wie schnell ist dieses Jahr, vor allem die letzten 5 Monate, bitte verflogen? Bald wird sie sogar schon 1 Jahr alt, und somit vom Baby zum Kleinkind. Es fühlt sich immer noch unfassbar an, dass sie jetzt bei uns ist, unser kleines Wunder. Wie sie einfach so in unser Leben getreten ist und es einmal komplett auf den Kopf gestellt hat.
Ja 2017, Du standest ganz und gar unter dem Motto Baby. Soviel Glück. Soviel Schlafmangel. So viele erste Male.
Soviel Glück.
Im Januar
habe ich gewartet. War bereit, jedenfalls habe ich das gedacht.
Ich hatte schon seit Ende Dezember jeden Moment damit gerechnet, dass es losgehen könnte. Mitte Januar war der errechnete Geburtstermin. Ich konnte da noch nicht ahnen, dass aus meinem Januarbaby am Ende ein Februarbaby werden würde. So saß ich, mit Wasser in den Füßen, habe die letzten Umzugskartons beseitigt, und gewartet. Tag für Tag für Tag. Bis mir die Ärzte im Krankenhaus bei einer Routine-Untersuchung Ende Januar gesagt haben „Wir lassen Sie ohne ihr Baby nicht mehr gehen.“ und mit der Einleitung begannen. Ich weiß noch wie eine Welt in mir zusammenbrach, als das Baby am Ende des ersten Tages noch nicht kam, ich aber wegen der Medikamente nicht mehr nach Hause durfte. Ich wollte doch nur zurück auf mein Sofa, zu meinem Mann, nicht in ein Krankenhausbett mit einer Kanüle in der Hand.
Im Februar
kam nach 5 Tagen unendlich wirkender Einleitung und Warterei schließlich der Tag, an dem die Ärzte mit ihrem Latein am Ende waren und mir einen Kaiserschnitt vorschlugen. Und dann war sie eeeendlich da! Ich dachte diesen Moment würde ich niemals vergessen, aber er beginnt ob all der anderen wunderschönen Erinnerungen, die wir in diesem Jahr geschaffen haben, fast schon ein wenig zu verblassen. In dem Augenblick war er der absolute Höhepunkt für mich! Aber jetzt weiß ich, er war nur ein Anfang.
Ich erinnere mich, wie wir das Krankenhaus verließen und uns gegenseitig erstaunt sagten ‚Die lassen uns wirklich mit dem Baby nach Hause gehen!‘ Wie wir in unser Zuhause kamen und uns mit massiver Wucht das Gefühl traf, dass nichts mehr je so sein würde wie zuvor.
Ich erinnere mich wie Patrick das erste Mal zum Einkaufen fuhr und ich dachte, ‚Ach herrje, jetzt lässt er mich mit dem Baby alleine, bekomme ich das hin?‘
Natürlich habe ich es hinbekommen. Alles. Man schafft immer mehr als man vorher denkt. Aber besonders der Anfang war hart. Die Stillprobleme, die Schlaflosigkeit, die Kaiserschnittschmerzen. Ich habe von Hebammenbesuch zu Hebammenbesuch gelebt und fühlte mich oft überfordert. Körperlich und emotional. Aber es ist genauso klischeehaft kitschig, wie es klingt: Wenn man dann in das Gesicht seines Babys blickt, ist es all die Schmerzen wert.
Im März
haben wir viel gekuschelt. Oft im Bett gefrühstückt, sehr oft. Uns das erste Mal aus dem Haus getraut und täglich unseren Lebensradius erweitert. Wir haben viele Nächte mit Bauchweh durchgemacht. Und dabei das ein oder andere Mal fast die Nerven verloren. Viel, viel Schokolade gegessen. Malzbier und Stilltee getrunken. Das erste Mal die Kleidergröße gewechselt. Erstes Gebrabbel gehört, das uns fast das Herz zerspringen ließ vor Freude. Das Fräulein hat eine Hüftschiene bekommen, die mir als Mama fast das Herz zerriss. (Während sie es mit stoischer Ruhe ertrug.) Sie entdeckte, dass sie einen rechten Arm hat. (Einige Wochen hatte sie nur diesen einen. =))
Und wir haben das erste Lächeln gesehen.
Im April
haben wir unser erstes Ostern als Familie gefeiert. Ich habe wieder in meine alten Jeans gepasst. Ich musste sehr schweren Herzens das Stillen einstellen, weil ich keine Milch mehr hatte. Wir haben mit dem Rückbildungs-Kurs begonnen. Was war ich aufgeregt! Was wenn mein Baby losschreit? Direkt am Anfang, am lautesten, oder als einzige? Im Nachhinein kann ich darüber ja nur lachen. Da ist ein Raum mit 10 Müttern und 10 Babys, es war trubelig von Beginn bis Ende! Und es war toll so. Viele neue Freundschaften haben wir dort geschlossen, mit Babys und Müttern, mit denen wir uns heute noch treffen, obwohl der Kurs lange vorbei ist.
Wir wurden die Schiene nach nur 9 Wochen wieder los. (Hurra!)
Im Mai
begannen tolle Zeiten, es wurde warm, die Kleidung wurde kürzer und dünner. Wir saßen auf dem Balkon, das Baby lag auf seiner Krabbeldecke. Zum ersten Mal konnte ich abends nach dem Einschlafen das Zimmer verlassen. Es war am Abend des Eurovision Songcontest. Bis dato war ich mit dem Baby schlafen gegangen. (Und habe das auch oft genug gebraucht, um mich zu erholen.) In jeder freien Minute am Abend habe ich Vorbereitungen für die Papeterie der wunderschönen Hochzeit unserer Freunde getroffen. Es war so schön, wieder etwas anderes zu tun, als Fläschchen geben und Windeln wechseln.
In den Juni
starteten wir fulminant mit der Hochzeit unserer Freunde Carlo & Conny. Die erste und bisher einzige Nacht, in der wir unser Baby bei meinen Schwiegereltern ließen. Wir waren alle im Hotel, und uns trennte nur ein Zimmer, aber obwohl wir die letzten auf der Tanzfläche waren, war ich morgens um halb sieben wach um an die Tür meiner Schwiegereltern zu klopfen, weil ich mein Mädchen wieder in meine Arme schließen wollte. Und sie war so toll und so brav! Wir waren das erste Mal im Freibad. Haben uns eine neue stabile Trage zugelegt und darin viele Stunden verbracht. Ich habe jede Menge über das Thema Beikost gelernt.
Im Juli
hat das Baby gelernt sich die Füße in den Mund zu stecken, was zu einigen Lachern und wunderbaren Fotos geführt hat. Sie hat ihren ersten Brei bekommen und durfte im Hochstuhl sitzen, was sie unendlich stolz gemacht hat. Sie hat ein Lieblingsstofftier auserwählt. Wir haben viel Zeit im Freien verbracht, sei es beim Fit-dank-Baby Freiluft Sport, im Schwimmbad oder beim Spazieren gehen. Das Baby hat sich zum ersten Mal vom Bauch auf den Rücken gedreht. Wir haben so ein fröhliches Baby!
Im August
feierte ich meinen ersten Geburtstag als Mama. Und stellte fest, dass alles andere gegenüber dem Wohlergehen meines Sprösslings irgendwie unwichtig geworden war. Der Mann hatte seinen ersten Monat Elternzeit, wir verbrachten eine schöne Zeit gemeinsam als Familie. Wir fuhren quer durchs Land und bis in die Schweiz, um Freunde zu Besuchen und unser kleines Fräulein vorzustellen. Sie war toll und hat alles prima mitgemacht und der Monat ging viel zu schnell vorbei.
Genau wie der September.
In meinem Kopf ist immer noch September.
Der Monat in dem das Mädchen sich das erste Mal auf den Bauch drehte. In dem wir viel ausgemistet und uns oft mit Freunden getroffen haben. In dem wir beim Spazieren gehen Gänse und Schafe entdeckt haben. In dem wir anfingen nach einem neuen Bett für unser Fräulein zu suchen, weil das Babybay langsam an seine Grenzen stieß. Der Monat in dem das Baby begann sich rückwärts durch die Gegend zu schieben, bevorzugt unter Schränke, Heizkörper oder in ähnliche Sackgassen. Und in dem sie wenig später begann den Bauch zu heben und sich auf Knie und Arme hochzustemmen. Der Monat, in dem sie das erste Mal einen ganzen Tag mit Papa alleine verbracht hat, damit ich zur MiniBlogst gehen konnte. Und in dem ich mir direkt im Anschluss eine saftige Erkältung eingefangen habe. Und stellt Euch vor, als Mama krank sein, ist mega anstrengend! Wer hätte das gedacht?
Im Oktober
ging alles Schlag auf Schlag. Das Baby fuhr das erste Mal sitzend im Einkaufswagen mit und hatte einen Heidenspaß daran. Sie sprach das magische Wort ‚Mama‘, das einfach alles wieder gut macht! Sie robbte plötzlich vorwärts, wie ein kleiner Soldat im Combat Mode, konnte sich wenige Tage danach hinsetzen und krabbelte gefühlt nur wenige Stunden später schließlich gaaaanz vorsichtig vorwärts. Mit Lichtgeschwindigkeit rauschten wir durch diesen Monat voller Veränderungen. Es war einfach herrlich. Mein Mama-Herz kam kaum hinterher vor Glück.
Im November
hatte sie ihren ersten blauen Fleck, ihre erste Erkältung und erblickte zum ersten Mal ein Martinsfeuer. Wir waren Weihnachtsoutfits shoppen und feierten Papas Geburtstag. Und ehe wir uns versahen, war
Dezember.
Das Fräulein hatte ihren ersten Adventskalender, auch wenn sie nicht verstanden hat, warum wir ihr immer so komische Bauklötze in das tolle Papier eingewickelt haben. Unser Mädchen liebt es zu tanzen, die Wäsche auszuräumen und zu staubsaugen. (Das bedeutet den Staubsauger am Rohr über den Boden zu schieben.) Sie isst mit uns am Tisch Mittagessen, der Brei ist ihr zu langweilig geworden. Sie klettert und zieht sich auf die Füße hoch. Sie krabbelt uns durch die ganze Wohnung hinterher, und lacht laut, wenn wir sie kitzeln.
Wir feierten unser erstes Weihnachten gemeinsam als Familie, mit den Großeltern, waren im Krippenspiel und sie hat alle verzaubert. So wie sie uns jeden Tag aufs neue verzaubert.
Und ich frage mich, wann ist sie so groß geworden? War nicht gestern erst September, als ich stolz bewunderte, dass sie sich nun aus eigener Kraft wegbewegen kann. War nicht vorgestern noch März, als sie nur auf dem Rücken lag und außer Essen, Kacken, Schnarchen und süß aussehen nichts konnte?
Und auch wenn dieses Jahr, das so voller Zauber, Freude und Tränen war nun zu Ende geht, weiß ich, auch das ist nur ein Anfang. Wir werden noch viele schöne Jahre mit ihr haben, so Gott will. Aber dieses wird immer ein ganz ganz Besonderes bleiben und immer einen ganz eigenen Platz in meinem Herzen haben.
Aber jetzt genug der kitschigen, sentimentalen Worte.
2018 wartet!
Und es wird bestimmt großartig!

Ein toller Jahresrückblick! War spannend zu lesen 🙂 ich freue mich schon auf viele weitere Foto-Jahre mit euch 🙂 lg anja
Ich mich auch! <3